Einleitung

Leuchtendes Gebet

Die Handschriften der berühmten Privatsammlung Comites Latentes zeigen, wie Bilder die Fantasie der Gläubigen im Mittelalter anregten. Von Hand gemacht, um in den Händen gehalten zu werden, verwandelten diese intimen Kunstwerke das tägliche Gebet in eine erleuchtende Erfahrung.

Mittelalterliche Gebetbücher waren zugleich wertvolle Andachtshilfen und luxuriöse Statussymbole. Es gab sie in verschiedenen Formen: Psalter enthielten die 150 biblischen Psalmen, die die Grundlage des täglichen Gebets bildeten. Breviere umfassten das vollständige Jahresprogramm der Gebete, die Geistliche und Ordensleute verrichten mussten. Stundenbücher boten Laien gestraffte Versionen der Stundengebete, die der Jungfrau Maria, der Passion und dem Kreuz Christi, dem Heiligen Geist und den Toten gewidmet waren. Dazu kamen Auszüge aus den Evangelien und Gebete für besondere Anliegen, massgeschneidert nach Wunsch der Besitzer:innen.

Funkelndes Gold und die kostbaren Bilder illuminierter Gebetbücher verliehen den täglichen Andachten im Mittelalter einen besonderen Glanz.

Zur Entstehung der Ausstellung

Die Ausstellung wurde von Studierenden des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel unter der Leitung von Prof. Aden Kumler in Zusammenarbeit mit Kolleg:innen der Universitätsbibliothek und des Historischen Museums Basel kuratiert.